Studie: Lage der Musikfestivals ist angespannt

Studie: Lage der Musikfestivals ist angespannt

Studie: Lage der Musikfestivals ist angespannt 1920 1280 SOS - Save our Spectrum

Nur jedes sechste Musikfestival macht Gewinn. Die große Masse darbt. Auch Jahre nach Ende der Pandemie bleibt die Lage schwierig.

Das zeigt die bundesweite Studie „Musikfestivals in Deutschland“.

Die Festivalstudie stellt die erste umfassende und systematische Bestandsaufnahme der Musikfestivallandschaft in Deutschland dar. Durchgeführt wurde sie vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Musik, der Bundesstiftung LiveKultur und des Deutschen Musikinformationszentrums. Grundlage der Untersuchung ist eine bundesweite Vollerhebung unter 1.764 Festivalveranstaltenden, von denen 638 an einer Online-Befragung im Winter 2024/25 teilnahmen.

Die Studie zeigt die große Heterogenität der deutschen Festivallandschaft deutlich. Die Mehrheit der Festivals ist der Popularmusik einschließlich Jazz zuzuordnen (71 Prozent), rund ein Viertel (24 Prozent) der Festivals hat einen Klassikschwerpunkt. 

Obwohl die meisten Festivals in städtischen Regionen stattfinden, ist nur ein geringer Anteil von 17 Prozent in deutschen Metropolen wie Berlin, München oder Köln angesiedelt. 60 Prozent der Festivals finden in Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern statt.

Die wirtschaftliche Lage vieler Festivals ist angespannt: Die durchschnittlichen Einnahmen belaufen sich auf rund 313.000 Euro, die Ausgaben auf etwa 296.000 Euro. Dennoch erzielen nur 15 Prozent der Festivals tatsächlich Gewinne, wobei kommerziell orientierte Veranstaltungen überrepräsentiert sind. Rund 30 Prozent schlossen ihre letzte Ausgabe mit einem Verlust ab. Hochgerechnet auf die gesamte Festivallandschaft in Deutschland ergeben sich geschätzte Einnahmen von etwa 551 Millionen Euro und Ausgaben von rund 522 Millionen Euro.

Hier kann man die Studie nachlesen: https://www.initiative-musik.de/wp-content/uploads/sites/4/2025/09/Studie-Musikfestivals-in-Deutschland.-Vielfalt-Strukturen-und-Herausforderungen.pdf

Leider gibt es keine Untersuchungen zum Mangel an Kulturfrequenzen (470 – 694 MHz), obwohl dieses Probleme viele Festivals plagt!

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sagt ganz richtig:

„Musikfestivals sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Kulturlandschaft Deutschlands. Als Orte künstlerischen Ausdrucks und gesellschaftlicher Teilhabe sind sie zugleich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. []

Viele Festivals entstehen aus ehrenamtlichem Engagement, unterstützen gemeinnützige Zwecke und bieten Bildungsprogramme an. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Leidenschaft und Einsatz sie geplant und umgesetzt werden. Sie bereichern das kulturelle Angebot und schaffen ein gesellschaftliches Miteinander an Orten und in Regionen, in denen diese Gelegenheiten oft begrenzt sind. Festivals ziehen Publikum an, beleben ganze Orte und wirken so auch als wirtschaftliche Impulsgeber im ländlichen Raum.“