Radioastronomie für „no change“ bei Weltfunkkonferenz

Radioastronomie für „no change“ bei Weltfunkkonferenz

Radioastronomie für „no change“ bei Weltfunkkonferenz 1920 1277 SOS - Save our Spectrum

Die VDI-Nachrichten vom 12. August 2022  haben einen hervorragenden sechseitigen Fokus „Zukunft der Radiostronomie“ zur Weltfunkkonferenz 2023 veröffentlicht (Autoren: Rainer Bücken und Stephan W. Eder).

Titel: „Bald auf allen Augen blind. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit kämpft die Wissenschaft gegen die Kommerzialisierung aller Arten von Funkfrequenzen. Aus gutem Grund.“

Zu 470-960 MHz heißt es: „Würde der Status quo mit Rundfunk (DVB-T2) und Nutzung für drahtlose Produktionsmittel („Programme Making and Special Events“, PMSE) beibehalten, könnte die Radioastronomie damit leben.“

Im Artikel wird insgesamt beklagt, dass der Radioastronomie zu wenig Spektrum zur Verfügung gestellt wird: „Mehr als 30 % des kompletten Spektrums unterhalb von 40 GHz sind für Mobilfunk vorgesehen, für die Radioastronomie nur ein kleiner Teil.“

„Wenn es so weitergeht, werden die wissenschaftlichen Großinstrumente bald erblindet ein. Ausgeknockt vom zunehmenden Radiowellen-Dauerfeuer. Das kommt unter anderem durch Fernbedienungen aller Art, viel mehr aber vom Mobilfunk, der immer neue Technologiegenerationen hervorbringt.“

Radioastronom Christian Vocks, Potsdam: „Früher wurde das Band oberhalb von 24 GHz von Satelliten genutzt, jetzt vom Mobilfunk. Das Problem ist nicht die Nutzung an sich, sondern die Signalstärke.“

Max-Planck Spektrumsexperte Winkel: „Da, wo Mobilfunk ist, sind wir faktisch blind. Da können wir auch nichts mehr rausrechnen oder auf einer Best-Effort-Basis messen. Mobilfunk ist auf seinen Frequenzbändern so stark, dass da messtechnisch für uns nichts zu holen ist.“

Zusätzliche Frequenznutzer bereiten der Radioastronomie Sorgen. So hat das CRAF (Committee on Radio Astronomy Frequencies) schon wissen lassen, dass in diversen Fällen „keine Änderung für die Bänder“ unterstützen werde, oftmals, weil Kompatibilitätsstudien unmöglich waren.

Bild von TheoRivierenlaan auf Pixabay

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