„Es muss geeignetes Ersatzspektrum ausgewiesen werden, das langfristig genutzt werden kann.“
Die ARD – die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland – und ihre Partner produzieren ein für die deutsche Medienlandschaft prägendes nicht-kommerzielles Programmangebot: auf regionaler Ebene, landes- und bundesweit. Das nationale Fernsehprogramm Das Erste steht bei Generationen von Zuschauern für Glaubwürdigkeit und Kompetenz.
Aus der Region für die Region berichten die neun Landesrundfunkanstalten der ARD. In 18 Funkhäusern und in mehr als 50 Regionalstudios von Flensburg bis Freiburg, von Aachen bis Bautzen, ist die ARD nah an den Menschen und dicht dran am Geschehen – vor allem mit ihren Dritten Fernsehprogrammen und den regionalen Hörfunksendern. Sie sind die ganz besonderen Stärken der ARD.
Um dieses Leistungsspektrum abdecken zu können, setzen die Landesrundfunkanstalten zuverlässige und moderne Technik ein. Dies gilt für den Ton im Hörfunk und Fernsehen ebenso wie für die Kamerasignalübertragung. Dazu nutzen wir seit vielen Jahren Funkmikrofone, In-Ear-Systeme und Drahtloskamerasysteme, sogenannte PMSE-Anwendungen. Viele Produktionen wären ohne drahtlose Technik nicht in der heute gewohnten, attraktiven Form durchführbar. Sie ist überall schnell und flexibel einsetzbar und gewährleistet eine hohe Signalqualität. Die Zahl der drahtlosen Produktionsmittel steigt deshalb jährlich.
Jedes drahtlose Gerät braucht eine eigene, zuverlässig störungsfreie Frequenz. Die redaktionell notwendige Flexibilität und Mobilität insbesondere in der aktuellen Berichterstattung bringt es mit sich, dass der Frequenzbedarf zeitlich und örtlich nicht von vorneherein eingegrenzt werden kann. PMSE-Anwendungen nutzen dabei häufig Lücken zwischen den terrestrischen Fernsehkanälen im UHF-Frequenzbereich. Durch die Räumung der Frequenzen im 700 und 800 MHz-Band (Digitale Dividende I und II) zugunsten des Mobilfunks müssen sich die TV-Sender und die drahtlosen Produktionsmittel in den Frequenzbereich 470 – 694 MHz drängen. Es ist absehbar, dass bei größeren Produktionen und bei der Berichterstattung von Großereignissen nicht mehr genügend Frequenzen zur Verfügung stehen werden.
Daraus ergeben sich zwei Forderungen:
- Erstens, der Bereich 470 – 694 MHz muss langfristig für den Rundfunk und PMSE-Anwendungen erhalten bleiben.
- Zweitens, es muss geeignetes Ersatzspektrum ausgewiesen werden, das langfristig genutzt werden kann. Alle Beteiligten – Rundfunkanstalten, Produzenten, Veranstalter und Hersteller – benötigen Planungs- und Investitionssicherheit.
Zur Person: Dr. Ulrich Liebenow ist seit 2011 Betriebsdirektor beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Während des ARD-Vorsitzes des MDR ab Januar 2016 ist er zugleich Vorsitzender der Produktions- und Technik-Kommission (PTKO), einer ständigen Fachkommission von ARD und ZDF.
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