Kai Wingenfelder, Musiker

„Deutschland ist das Land in Europa, das mit am meisten unter dem Ausverkauf von Funkfrequenzen leidet.“

Kai Wingenfelder_Portrait

Kai Wingenfelder, früher Frontmann von „Fury in the Slaughterhouse“ und heute gemeinsam mit Bruder Thorsten Kopf der Band „Wingenfelder“. Foto: Wingenfelder

Die Versteigerung der „Digitalen Dividende 2“ entzieht der Kultur- und Veranstaltungsbranche erneut existenziell wichtige Funkfrequenzen und macht eine große Menge an Bühnenausrüstung unbrauchbar. Anwendern drahtloser Technik entsteht dadurch hoher finanzieller Schaden. Unklar bleibt zudem, welche Frequenzbereiche an welchen Orten künftig störungsfrei nutzbar sein werden und welches Equipment dafür mit langfristiger Planungssicherheit angeschafft werden kann. Dass Künstler wie ich deshalb wieder verstärkt auf Kabel umsteigen sollen, kann niemand ernsthaft fordern: Zu groß ist die Einschränkung der künstlerischen Darstellung auf der Bühne. Den ständig steigenden Ansprüchen des Publikums werden die Veranstalter so nicht mehr gerecht. Deutschland leidet im europäischen Vergleich extrem unter dem Ausverkauf der Frequenzen. Seine Kultur- und Kreativwirtschaft droht im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten.

Eine Umorientierung der Politik ist daher dringend nötig. Derzeit machen sich die politisch Verantwortlichen leider deutlich mehr Gedanken um den Profit aus der Frequenzversteigerung, als um die zerstörerischen Folgen der Vergabe an den Mobilfunk.

Meiner Meinung nach sollten sich die bekanntesten Künstler innerhalb der deutschen Kulturbranche zusammenschließen und gemeinsam die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenken. Nur so können wir genügend Druck auf die verantwortlichen Politiker ausüben und sie zum Umdenken und vor allem zum Handeln bewegen.

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