Die Brandenburgerin Linda Teuteberg ist Generalsekretärin der FDP. Im Gespräch mit der Initiative „SOS – Save Our Spectrum“ macht sie den Kulturschaffenden Mut. Sie fordert zudem konkrete Maßnahmen zur Unterstützung in Zeiten der Pandemie.
Welche Kultur vermissen Sie in Zeiten der Pandemie ganz persönlich?
Ich liebe Filme und Bücher. Dass Kinos geschlossen haben, bedauere ich sehr. Bücher bestelle ich weiterhin bei einer Buchhandlung, die auch die Lieferung nach Hause anbietet.
Was soll die Politik nun für die Kultur- und Kreativwirtschaft tun?
Viele Bundesländer haben bereits eigenständige Hilfsprogramme aufgelegt. So hat etwa die Landesregierung in NRW für freischaffende Künstler eine Soforthilfe von 2.000 Euro eingestellt. Das Auskommen von Künstlern sollte in dieser Krise aber nicht davon abhängen, wo sie leben. Wir setzen uns daher im Bundestag dafür ein, dass Kulturschaffende unbürokratischen Zugang zu den Hilfsprogrammen des Bundes erhalten, ein Sofortprogramm für die Kultur- und Kreativwirtschaft aufgelegt und Sozialversicherungsbeiträge, auch zur Künstlersozialversicherung, gestundet werden.
Was wünschen Sie den Kulturschaffenden und ihren Dienstleistern?
Zunächst einmal finde ich es großartig, dass immer mehr Künstlerinnen und Künstler digitale Wege nutzen, um weiterhin ihr Publikum zu erreichen. Sie streamen z.B. ihre Veranstaltungen live. Ich wünsche mir, dass diese kreativen Eigeninitiativen möglichst viel Wertschätzung erfahren. All diejenigen, die bereits Tickets gekauft haben, sollten in Betracht ziehen, sich diese nicht zurückerstatten zu lassen. Das würde den Kulturschaffenden helfen.
Das Gespräch führte Jochen Zenthöfer am 27. März 2020. SOS befragt in den nächsten Tagen auch Spitzenpolitiker anderer demokratischer Parteien – und weist auf die schwierige Lage der Kultur-, Kreativ- und Veranstaltungswirtschaft hin.