Senden drahtlose Produktionsmittel künftig im 5G-Mobilfunknetz?

Senden drahtlose Produktionsmittel künftig im 5G-Mobilfunknetz?

Senden drahtlose Produktionsmittel künftig im 5G-Mobilfunknetz? 1280 854 SOS - Save our Spectrum

Noch ist er in der Entwicklungsphase, gilt aber bereits als Schlüsseltechnologie der digitalen Transformation: Der neue Mobilfunkstandard 5G, der auf den aktuellen Standard 4G folgen soll. Eine bis zu 100fach höhere Datenrate sowie extrem verringerte Reaktionszeiten und Energieverbrauchswerte sollen den Durchbruch für die Anwendungen der Zukunft bringen, wie etwa das „Internet der Dinge“.

Ob sich der 5G-Standard künftig auch für Audio- und Video-Produktionstechnik nutzen lässt, soll das Forschungsprojekt „Programme Making an Special Events Next Generation“ klären, kurz „PMSE xG“. Zunächst wird die technologische Machbarkeit evaluiert. Die Mitglieder der Forschungsgruppe haben das Ziel, den Standard so mitzugestalten, dass er auch die speziellen Anforderungen professioneller drahtloser Produktionen berücksichtigt. Ob dies tatsächlich gelingen wird, ist derzeit noch offen. Eines ist aber bereits jetzt absehbar: Die neue Technologie alleine wird das Problem mangelnden Funkspektrums nicht beheben können.

Chancen für die Kreativwirtschaft

5G könnte der Kultur- und Kreativwirtschaft eine Erweiterung ihrer gestalterischen Möglichkeiten bringen. Ein Beispiel sind innovative Publikumsdienste, die den Teilnehmern an Live-Veranstaltungen und Konferenzen zusätzliche Interaktionsmöglichkeiten und Unterstützungen bieten. Außerdem, so die Vorstellung, ließen sich etwa mit der Einbindung von 3D-Audio und Augmented Reality Audio neue Dimensionen des Musikgenusses erschließen.

Namhaftes Konsortium treibt die Forschung

Das Forschungsprojekt PMSE xG wird maßgeblich vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Initiator und Konsortialführer ist der Mikrofonhersteller Sennheiser electronic. Weitere Mitglieder sind Bosch, ARRI, Intel, Smart Mobile Labs, Leibniz Universität Hannover, Fraunhofer Heinrich Hertz Institute sowie die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Assoziierte Mitglieder sind u.a. die Unternehmen Nokia Networks und Qualcomm sowie der Branchenverband APWPT (Association of Professional Wireless Production Technology).

Keine Alternative zu Ersatzspektrum

„Mit dem Projekt PMSE xG ergreift ein Mikrofonhersteller die Initiative. Dabei ist das Erschließen attraktiver neuer Anwendungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht das einzige Ziel“, erklärt Helmut G. Bauer, Gründer der Initiative „SOS – Save Our Spectrum“. „Es geht auch darum, neue Frequenzbereiche und Technologien zu identifizieren, um die erheblichen Verluste an nutzbarem Frequenzspektrum durch die Digitalen Dividenden 1 und 2 zu kompensieren. 5G ist aber in dieser Hinsicht kein Allheilmittel. Selbst wenn das Forschungsprojekt den gewünschten Erfolg bringen sollte, könnte 5G voraussichtlich nur Teilen der drahtlosen Produktion eine neue Heimat geben. Positive Effekte dürften sich außerdem erst deutlich nach dem Jahr 2020 zeigen. Somit bleibt die langfristige Sicherung von qualitativ hochwertigem Ersatzspektrum weiterhin vordringlich.“

 


 

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